Der Mittwoch war vom Gefühl her der erste richtige Tag des Festivals. Er begann natürlich mit Frühstück, dass ich aber kurz hielt, da es anschlüssig zum Auftakttreffen ins Theater ging. Hier trafen alle TeilnehmerInnen des Festivals das erste Mal aufeinander.

Über den Dächern Ljubljanas.
Die anschließende Probe, an der ich nicht teilnehmen musste, gab mir die Zeit Ljubljana bei Tageslicht zu betrachten. Die schöne mittelalterliche Stadt schmiegt sich um einen Berg, auf dem ein Schloss thront. Kurzerhand entschloss ich mich hinauf zu wandern und daß Schloss mit Aussichtsturm und Museum zu besuchen. Das Schloss ist sehenswert und verbindet auf angenehme Weise das Alte mit neuer Architektur.
Im Museum für Slowenische Geschichte lernte ich von der Steinzeit bis zu den Römern Einiges dazu. Und wenn man als Deutscher genau hin schaut, dann findet man immer wieder Verbindungen. Leider ist die Besatzung im Zweiten Weltkrieg sicher am präsentesten, jedoch wurde auch das
erste Buch in Slowenischer Sprache aufgrund der Wirren der Reformation in Tübingen gedruckt.

Marktplatz mit Schloss in Ljubljana
Am Abend gab es dann die Auftaktshow des Festivals: “I Am an Envelope”. Mein Artikel dazu ist auf Impro-News.de erschienen. Wie es aber leider so ist, nicht alles läuft, wie man es sich wünscht.
Die erste Show eines großen Ensembles hat oft ihre Schwierigkeiten. Man muss sich aufeinander einstellen. Und wenn es nicht unbedingt so funktioniert, wie man es sich erhofft, dann gilt es sich zu besinnen. Man muss sich auf sein Handwerk besinnen und auf die werten Kollegen, denn sie sind die einzigen, die einem helfen können. Also heißt es, trotz Sturm und Angst, Ruhe bewahren, die anderen anschauen und das beste Impro spielen, das man kann. Das soll nicht heißen, dass die Show besonders schlecht war, aber sie hatte definitiv Luft nach oben. Und ich hätte dem Festival einen fulminanteren Auftakt gewünscht.

„I Am an Envelope“ – Erste Szene der ersten Show des Naked Stage Festival