Das Wochenende war voller Kultur und das ist auch gut so.
Am Freitag gab es in der BOX des Deutschen Theaters in Berlin das Stück "Unter dem Milchwald" von Dylan Thomas zu sehen. Die Inszenierung, dieses eigentlich als Hörspiel entstandenen Stückes, ging sehr ungewöhnlich mit dem Stoff um. Weder wurde das Hörspiel völlig dargestellt, noch fiel das Darstellen hinter den Text zurück. Es war eine gute, surreale und doch sich gegenseitig stützende Verbindung von Text und Spiel. Das Stück ist ungeheuer empfehlenswert, da Dylan Thomas Sprachgewalt (hier in der Nachdichtung von Erich Fried) Erlebnis ist – ein Maler mit Worten. Der eigene Wortschatz kann sich dabei um mehrere hundert Wörter erhöhen!
Samstag gab es Improvisiertes von frei.wild im Kreartell. Das Kreatell liegt direkt eine Etage über dem Theaer 89 – sehr sonderbar, wenn Kultur so gestapelt auftritt… Spannend fand ich am Auftritt von frei.wild das Format: Die Zuschauer wurden im Vorfeld aufgefordert, Begriffe auf kleine Zettel zu schreiben. Diese wurden dann in der Show gezogen und vier der fünf Spieler spielten eine kurze Inspiration zu dem Begriff an. Der Zuschauer, der den entsprechenden Begriff geschrieben hatte, konnte danach entscheiden, aus welcher Inspiration er die Szene sehen möchte. Eine sehr interessante Form, in der aber viele Inspirationen ungenutzt bleiben und bei mir etwas das Gefühl von Verschwendung hervorriefen.
Dieses theatrale Wochenende endete nun am Sonntag mit Indianer Jones IV. Fast bin ich geneigt zu behaupten, dass der Film die Gegenthese zu Dylan Thomas "Unter dem Milchwald" ist – aber nur fast…