Die Geheimnisse der Improvisation # II (verlieren)

Die Serie zu den Geheimnissen der Improvisation soll weiter gehen. Der Workshop von Dennis Cahill war außerordentlich inspirierend.

Ein weiteres Geheimnis der Improvisation, welches keines ist, heißt:

Lerne zu verlieren!

Diese Aufforderung bezieht sich bei der Improvisation auf zwei Aspekte: Verlieren als Spieler, sowie als Figur. Der Extremfall der Figur, die nicht verlieren kann, ist das kugelsichere, untreffbare, als Geist reinkarnierende Opfer einer Schießerei. Meist hilft dann nur noch ein lautes "Du bist TOT!!!" Der andere Fall ist der Spieler, der nach einer schlechten Szene die Bühne wütend oder beleidigt verläßt (besonders dann, wenn er 2/3 der Zeit als (tote) Leiche auf dem Boden lag). Derjenige, der sich über eine schlechte Herausforderung ärgert oder stinkig auf eine Entscheidung aus dem Publikum reagiert.

Natürlich ist es leicht zu sagen, ärgere Dich nicht, aber wie schwer ist es, es nicht zu tun. Begrüße daher Deine Fehler als Hinweise: Denn froh sein kann der, welcher seine Fehler erkennt. Erkannte Fehler lassen sich verändern, besser machen – auch in einem Auftritt. Jede Art von Wut und Verzweiflung stehen dem jedoch entgegen.

Zudem kommt, dass ein würdevolles Scheitern auf der Bühne für das Publikum sehr faszinierend ist (im ganz positiven Sinne!). Menschen die hingegen Herausforderungen scheuen oder sich bitter über eigene Fehler ärgern sind entweder langweilig oder abstoßend.

Ich habe mir nun vorgenommen mich und meine Mitspieler besser zu beobachten und werde nun jeden Fehler mit Freude begegnen. Hoffentlich mache ich dabei nichts falsch…

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