Phaser on Stun – improvisiertes StarTrek

Notizen aus San Francisco: Am Donnerstag (14.08.2014) sah ich im Shelton Theater eine Show des SF Improv Collectiv. Die erste Hälfte der Show bestand aus Kurzformen (also Improgames), die unterhaltsam und erfrischend schnell gespielt wurden. Auffallend war, das im Training offensichtlich großes Augenmerk auf den fließenden Übergang zwischen den Szenen gelegt wurde. Das ist etwas, was ich mir mehr für Shows zuhause wünschen würde.
Die zweite Hälfte stand hingegen komplett im Zeichen des StarTrek Universums. Die SpielerInnen von „Phaser on Stun“ hatten sich in passende Uniformen der Helden der Originalserie gewandet – solche Uniformen waren auch im Publikum zu sehen, was die Zahl der anwesenden Trekkies erkennen ließ. Da ich auch ein Fan der Serie bin und jede Folge kenne, war ich „fasziniert“ was nun folgen sollte.
Man kündigte für die kommenden 45 Minuten eine bis her nicht verfilmte Folge an, die aber weder auf der berühmten U.S.S. Enterprise spielen sollte noch mit den bekannten Helden wie Kirk, Spock oder Pille. Nachdem etwas umständlich ein Folgentitel ermittelt wurde und noch die Vorgaben wichtiges Körperteil „Milz“, Anomalie „Schwarzes Loch“ und eine Verbindung zweier Charaktere eingeholt waren, ging es los. Auf dem Förderationsraumschiff „Golden Gate“ sahen wir die Folge „Hamburger“. Die 6 SpielerInnen entwickelten mit großer Freude einen unterhaltsamen Plot, mit vielen Elementen, die man aus Star Trek kennt. Es gab die typischen Brückenszenen, mit den verschiedenen Funktionen und Befehlsketten, das klettern durch Jeffries-Röhren, das Laufen durch die endlosen Flure des Raumschiffs sowie eine Faustkampfszene. Im Gesamten war es eine gelungene Adaption der alten Serie und ein Spaß zum Zusehen!
Wenn man daran herum nörgeln wollen würde, so empfand ich die Auswahl eines Titels als wenig hilfreich. „Hamburger“ war unpassend für das Genre und musste etwas brachial eingebaut werden. Persönlich fände ich die Frage nach einem allgemeinen gesellschaftlichen Problem besser, denn es ging schließlich auch in der Originalserie pro Folge um eines. Warum also nicht das Publikum danach fragen und eine SiFi-Parabel daraus machen? Der Rest wäre dann Spaß am Genre.
Wenn man nicht nörgeln will, dann bleibt lobend zu vermerken, dass die 6 SpielerInnen hoch aufmerksam miteinander spielten und selbst bei Massenszenen wunderbar den Fokuswechsel schafften. Es bleibt also für San Francisco und die unendlichen Weiten zu hoffen, dass die Phaser auch noch in den kommenden Sternzeiten auf Stun bleiben. Denn mit Impro und Star Trek sind noch unendliche Weiten zu erforschen.

4 Gedanken zu „Phaser on Stun – improvisiertes StarTrek

  1. … und hast Du auch den Eindruck, dass das Spiel der amerikanische Truppen irgendwie „schneller“ ist (gerade bei Games), als bei deutschen? Bei allen amerikanischen Truppen (und auch englischen), die ich bisher gesehen hab, hab ich gerade bei den Games immer eine Geschwindigkeit im Spiel beobachtet, die ich von keiner deutschen Truppe her kenne, und die mir sehr gefällt. Da hatte ich so den Aha-Effekt, dass diese Theatersport-Games eigentlich auf unterhaltsames und vor allem _schnelles_ Spiel abzielen, und das fand ich immer ganz toll, weil es häufig eine sehr große Leichtigkeit hat.

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    • Ja, den Eindruck hatte ich auch. Mein erster Gedanke dazu war, dass sie sowohl im Training und allgemein viel Wert auf einen schnellen und fließenden Übergang zwischen den Szenen legen. Damit fallen die Teile nicht auseinander und alles erscheint fließender. Auf jeden Fall ist es eine Qualität, die man nach Europa exportieren sollte.

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  2. Ja geschmeidige Übergänge und Schnelligkeit kann ich auch bestätigen. Zum Teil so schnell, das ich als Zuschauer kaum folgen konnte – was auch sehr beeindruckend war.
    Star Treck hab ich in Chicago gesehen und es war desaströs, und einmal in Copenhagen von den Estoniern, die sehr schöne Effekte nah an der Serie hatten. trotzdem ist mir das Möglichkeits-Universum ein wenig eng vorgekommen.

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