Arbeiten mit Laien – Regel #1

"Es sind Menschen, mach sie nicht kaputt!"

Die letzten zwei Wochen haben mich in eine "Inszenierung" hineingezogen. Wie es meine Art ist, habe ich, um Hilfe gebeten, nicht abgelehnt und Zeit, Kraft und Gehirnschmalz investiert. Vieles davon war vergebens, da es letztlich abgebügelt wurde. Mich persönlich betrifft es nicht, weshalb ich meine Wut über all das wenigstens kreativ umsetzen kann und deshalb hier ein paar Regeln aufzeichnen will.

Beim Arbeiten mit Laien würde ich als erstes die oben genannte Regel aufstellen, da sogenannte Regisseure all zu oft glauben, dass sie mit "Freiwilligen" genauso arbeiten könnte, wie mit "Profis". Aber ein Profi kann in der schlimmsten Schreiattacke wenigsten an seinen Lohnzettel denken, denn er wird in der Regel für die zu erleidenden Erniedrigungen bezahlt. Aber jemand der freiwillig oder aus Pflichtbewusstsein heraus etwas versucht umzusetzen, seine Zeit investiert, der sollte mit Respekt behandelt werden.

Und wenn ich es mir recht überlege, sollte man jeden Menschen mit Respekt behandeln. Auch und gerade wenn man "Kunst" schafft! 

5 Gedanken zu „Arbeiten mit Laien – Regel #1

  1. Da bin ich aber froh über den kleinen letzten Absatz. ich wollte schon schimpfen! respekt sollte man nun wirklich jedem entgegen bringen. und „es sind menschen, mach sie nicht kaputt“ sollte auch für das arbeiten mit profis gelten!!

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  2. Wie Recht du hast. Respekt ist zwischen jedem/r wichtig. Manchmal muss man es jedoch auch direkt ansprechen. Das fängt schon bei Unpünktlichkeit an und beim Zuhören, wenn was wichtiges gesagt wird. Da unterscheiden sich Kinder- von Erwachsenengruppen übrigens oft überhaupt nicht… Und Profis auch nicht von Laien. Es sind halt alle Menschen 😉

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  3. In der Tat zeichnet sich der sogenannte Profi unter anderem dadurch aus, dass er sich (wahrscheinlich) im Gegensatz zum Laien in gewisser Weise auch als Dienstleister versteht. So kommt es, dass ich des öfteren schon mit Arbeitgebern in die Klamotten geraten bin, wenn von mir unbeschränkte Verfügbarkeit im Rahmen unbezahlter Probenprozesse erwartet wurde. Dieses Freiwilligkeitsding kann allerdings auch Professionelle betreffen, wenn keine oder nur eine symbolische kommerzielle Gegenleistung erfolgt und die Basis, auf der man zusammen Kunst macht, eine rein ideelle ist. Die Professionalität besteht bestenfalls nicht allein im Empfang von Gage, sondern auch darin, dass in der Arbeit ein Basishandwerk oder sowas vorausgesetzt werden kann. Und das kann man vom Profi einfordern, vom Laien nicht. Unabhängig davon gilt für den Profi wie den Laien, dass ein guter Regisseur in der Lage ist, seine Schauspieler zu motivieren und ihre Fähigkeiten optimal einzusetzen.

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  4. Dank ihr drei, für Eure Anmerkungen. Dass man jeden, auch bezahlte Profis, respektieren sollte, ist hoffentlich klar. Ich denke aber das wichtigste ist und bleibt, dass jedem Respekt entgegen zu bringen ist. Und wenn es in einer Produktion solch einen Respekt gibt, dann kann auch erschaffen und verzeubert werden.
    Doch heißt dies nun, dass für diesen Respekt gekämpft werden muss?

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  5. Manchmal ist kämpfen vonnöten. auf die dauer zermürbt es und macht krank. ich empfehle dann wenn möglich- wechseln! der klügere gibt nach gilt nicht immer, aber oft.

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