Etwas spät als Rückschau, aber dafür jetzt mit noch mehr Infos. Halb aus Interesse, halb aus Recherchegründen war ich am letzten Dienstag im Festsaal Kreuzberg um einer besonderen Veranstaltung beizuwohnen: Der 13. Berliner Pecha Kucha Nacht!
Was zur Hölle ist aber Pecha Kucha? Gute Frage, richtige Frage… Es ist ein besonderes Vortragsformat für Präsentationen. Die Formel ist einfach 20×20. Zwanzig Folien in je zwanzig Sekunden – die Zeit läuft automatisch, der Redner muss seiner Präsentation folgen, was manchmal zu Lücken und manchmal zu Hektik führt. Aber in den 6 Minuten und 40 Sekunden darf alles präsentiert werden, was gefällt. Da ist es auch egal, wenn mal ein langweiliges Thema oder ein schlechter Redner dabei ist.
Der Berliner Abend bot 12 Vorträge zu Themen wie Grenzen, Kernseife, Illustration, London in den 70ern, Transnistrien, Geschmack und Rausch oder den Urwald Indonesiens. (Die Vorträge kann hier sehen: Der 13. Berliner Pecha Kucha Nacht!)
Nun könnte man meinen, dass solch ein Abend einen doch inhaltlich wie formal einfach überfordert. Aber nein, es ist ein riesen Spaß. Die Bandbreite reichte von moralisch bitter bis sinnlos heiter. Doch man konsumiert mit einem hohen Informationswert, kann aber anders als im Fernsehen, hinterher mit den Rednern ins Gespräch kommen und sich beteiligen.
Was mich besonders fasziniert hat, dass ich hinterher in einem Hochgefühl von Kreativität, Ideendrang und Freude war. Ein Ideengewitter, das in mir einen Sturm von Assoziationen freigesetzt hat. Also, wer in einem kreativen Loch steckt, sollte es mal mit einer Pecha Kucha Nacht versuchen – in Deutschland ist das in Berlin und Köln möglich. http://pechakucha.de
(Und: Für die nächste Nacht habe ich mich angemeldet, denn eine der vielen Anschlussideen war, ein Vortrag über improvisiertes Theater.)